Wie geht man damit um, wenn man merkt, das die Depression (Sammelbegriff) einem möglicherweise den ganzen Rest des Lebens begleiten wird? Was ist besser, annehmen oder ablehnen? Auswandern oder Heimat geht nicht gleichzeitig, weil das Herz nur in einem selbst schlägt. "Das Herz kommt immer mit, bis es aufhört zu schlagen."
Ich würd ein Schicksal, von dem man weiß, dass es lebenslänglich ist, natürlich annehmen. Du kannst dich nicht bis zu deinem Ende dagegen sträuben, denke ich. Doch bei der Depression gibt es vielleicht viele Wege (zB Therapien, Antidepressiva) sie zu bekämpfen und die würde ich auf jeden Fall auch aufsuchen!!
Heiße die Depression Willkommen und versuche das Positive darin zu sehen, denn das gibt es! Freundliche Grüße von einer anderen Lebenslänglichen 8) Blue
There is no way to happyness, happyness is the way. The Buddha
Habe diese Strophe aus einem Lied von Element of Crime ja vor ein paar Tagen schon mal an anderer Stelle mal zitiert. Aber hier passt es irgendwie auch wieder:
"Erst wenn alles scheißegal ist, macht das Leben wieder Spaß."
(Sven Regener)
Ablehnung führt nur zu noch mehr Leid und das Annehmen - auch das aufgeben - hinnehmen - akzeptieren - loslassen kann Erleichterung bringen.
***************************************** Bedenke stets, dass alles vergänglich ist, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Leid nicht zu traurig sein. (Sokrates, 469-399 v. Chr.)
Nach 16 Jahren liebevoller Begleitung durch die Depression, mit allen Medikamenten und allen Therapien gehen nicht nur dem Patienten die Strategien aus. Die positive Erkenntnis daraus kann nur sein, dass wenn alle Hilfsstricke reissen, man halt doch allein mit sich ist. Es gab mal einen Film mit Hildegard Knef mit dem Titel:
" Jeder stirbt für sich allein."
Jeder Tag im Leben eines Menschen ist immer auch ein bisschen sterben, ob glücklich oder unglücklich...
chronische Durchhalteparolen kosten doch soviel Kraft, wenn sie nicht irgendwann mal in ferner Zukunft greifen, denn irgendwann holt dich die Zeit ein, in welcher auch die ferne Zukunft dir sehr nahe kommt. Und dann?
Nun ich nehme die chronische Depression heute so wahr, das weder das Zuckerbrot noch die Peitsche helfen.
Als ich vor über sechszehn Jahren zum Hausarzt ging, hatte ich so eine Angst, einen Gehirntumor zu haben, dass er mich in die Röhre schickte. Danach die Diagnose, kein Hirntumor, nur eine psyhische Verstimmung, na Bravo...
Noch heute hoffe ich, dass ich sie irgendwann besiege! Kann man etwas bekämpfen was man liebt?
Und ich schlucke heute sehr brav vier verschiedene Medikamente, welche mich stabilisieren sollen. Das tun sie auch, aber die Sehnsucht können sie nicht stillen.
Nachtrag Sehnsucht. Ich war oft ein sehr glücklicher Mensch, danach sehne ich mich zurück. Und nein, ich sehne mich nicht zurück nach der Vergangenheit, sondern nach der Leichtigkeit des Seins. Die kennt kein Alter, dass weiss ich!