Ich weiß nicht genau, ob das Thema hier passt, aber ich merke, wie ich immer nervöser werde, und alles vor mir her schiebe aus lauter Angst. Ich muß meine Krankenkasse einen Besuch abstatten, weil ich ja jetzt schon über 6 Wochen krankgeschrieben bin, mittlerweile die 7 te Woche, und ich wurde diesbezüglich von denen noch nicht angeschrieben. Hört sich blöd an, aber es ist so, das ich Angst habe, mir nachzufragen wie das denn jetzt mit dem Krankengeld läuft. Weiter muß ich meinem Arbeitgeber auch noch Bescheid geben, ob es ihm interessiert, weiß ich nicht. Auch das traue ich mir nicht zu. Hab Angst, da anzurufen. Ich habe heute von der Klinik Bescheid bekommen. Dort habe ich übernächste Woche ein Vorgespräch, jedenfalls etwas was mir ein wenig Hoffnung gibt, aber ich auch Angst davor habe, das alles sowieso bei mir schief geht, und ich dort keine Hilfe bekomme, obwohl die Klinik einen sehr guten Ruf hat. Das alles macht mich unwahrscheinlich nervös, ich hab das Gefühl, ich stehe völlig unter Strom. Bei jeder Frage, die mir im Freundeskreis, Familienkreis gestellt wird, wegen der Arbeit, Klinik und so gehe ich jedesmal hoch. Ich weiß das man es ja nur gut mit mir meint, ich will ja auch gar nicht so reagieren, aber es passiert dann eben.
ich glaube schon, dass das Thema hier in diesen Bereich passt. So weit ich weiß, läuft das mit dem Krankengeld ganz automatisch. Du musst Dich da um nichts kümmern. Krankenkasse und Arbeitgeber informieren sich da auch irgendwie gegenseitig. Vielleicht bekommst Du irgendwann irgendwelche Formulare zugeschickt, aber das ist dann auch schon alles. Du musst Dich nirgendwo melden. Du bist ja schließlich krank geschrieben. Und wenn Du im Krankenhaus liegen würdest könntest Du auch nichts erledigen.
Liebe Grüße,
Thomas
***************************************** Bedenke stets, dass alles vergänglich ist, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Leid nicht zu traurig sein. (Sokrates, 469-399 v. Chr.)
DANKE !!! für Deine Antwort. Hab mir irgendwie auch schon gedacht, das das ganze automatisch abläuft. Ich warte einfach ab, was passieren wird. Das ganze macht mich nervös, und ich lenke mich ja auch so gut es geht mit allen möglichen Dingen die mir Spaß machen ab. Wenn es endlich nur wärmer werden würde, hätte ich schon längst mein Fahrrad wieder Frühlingsfit gemacht, um eine ausgiebiege Radtour gemacht. Denn da kann ich so richtig gut bei abschalten, und mich auspowern. Denn das fehlt mir im Moment total.
ich war damals in der Klinik (stationäre Psychotherapie) und das mit dem Krankengeld lief alles automatisch. Ja, auf dem Fahrrad kann ich auch oft alles hinter mir lassen. Am besten, wenn man noch alles dabei hat (Zelt, Schlafsack usw.) und ein paar Tage vor sich hat.
***************************************** Bedenke stets, dass alles vergänglich ist, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Leid nicht zu traurig sein. (Sokrates, 469-399 v. Chr.)
ich hab mich für eine Tagesklinik entschieden, Fahrzeit mit dem Auto ca. eine halbe Stunde. Und Auto fahren, ist sowieso ein großes Hobby von mir. Egal wie die Straßenverhältnisse sind, ich fahre einfach los, nehme meinen kleinen Hund mit, der mir in letzter Zeit immer wichtiger geworden ist. Er lenkt mich unwahrscheinlich ab. Ich parke dann dort, wo es mir gefällt, und dann laufe ich mit meinem Hund los. 2 Stunden nur spazieren gehen sind dann schnell mal weg. Aber ich merke, das mir das gut tut, und mich ablenkt.
genau so war es auch heute wieder. Mein Freund war dabei, als die Klinik angerufen hat. Während ich am telefonieren war, schob er mir einen Zettel hin, wo drauf stand. Wer schreibt Dich denn so lange noch krank, frag das mal. Ich hab das natürlich nicht gefragt. Das war mir in dem Moment so was von latte. Ich war so froh und erleichtert, das dieser Anruf endlich kam. Als ich den Höhrer aufgelegt habe, sagte er noch: Du mußt doch sowieso irgendwann wieder im Betrieb zurück. Ich habe manchmal das Gefühl, er hat nichts verstanden. Hauptsache die Arbeit verliere ich nicht, wie es mir dabei geht, und wie ich leide ist ja egal. Mir standen in dem Moment die Tränen wieder in die Augen, und ich habe den Raum verlassen, um erst einmal tief durch zu atmen. Hab mich dann wieder beruhigt, ihm das in Ruhe erklärt, das ich Rückendeckung brauche, ich alles aufarbeiten möchte u.s.w. Ich fragte ihn, ob er das verstanden hat, das ich nicht auf lau krank mache. Er sagte Ja. Ob es wirklich so ist, weiß ich nicht. Er hat heute noch zu mir gesagt, (das war aber schon vor dem Anruf aus der Klinik) er läßt den Stress im Betrieb nicht mehr an sich ran, schließlich steht seine Gesundheit an erster Stelle, und das ist ihm viel mehr wert. Na toll, und wieso reagiert er dann so bei mir Vielleicht sollte ich ihm auch nicht immer nur ``Gute Laune`` vorspielen, ihm wirklich mal sagen, wie es in mir wirklich aussieht, denn ich glaube, das weiß er gar nicht, oder er verdrängt es irgendwie.
Du hast es auf dem Punkt gebracht. Ich laufe im Leerlauf auf Höchstdrehzal, und komme nicht vom Fleck weg. Die Drehzahl steigt und steigt, bis ich b.z.w. der Motor in mir explodiert. Denn dann kann ich auch unaustehlich werden. Ich kann nur auf Hilfe warten, und mehr nicht. Gut gemeinte Ratschläge helfen mir in dem Moment überhaupt nicht, und schon gar nicht irgend welche Fragen. Ich weiß auch, wie wichtig der Arbeitsplatz in der jetzigen Zeit ist. Und gut gemeinte Ratschläge wie: Ich hätte da kein Problem mit. Ich würde meinem Chef mal meine Meinung sagen und gut ist. Ich habe auch schon einmal darauf gesagt: Ich bin aber nicht Du. Ich kann das nicht, ansonsten hätte ich es schon längst getan. Ich habe in mir drin einfach die ganzen Ängste, was dann passieren wird, obwohl mir mein Arbeitsplatz tief in mir drin egal ist, und mein Chef mir doch sowieso nichts kann. Ich weiß auch, mein Freund meint es gut mit mir, und er will auch, das es mir gut geht. Er ist selber auch so ein Typ, er tut unwahrscheinlich stark, aber er ist es nicht immer. Er hat genau wie ich auch wenig Selbstbewußtsein, geht aber damit anders um. Nach außen hart, aber er hat einen ganz weichen Kern. Na ja, es geht nicht um ihn, es geht um mich. Um meine Ängste, und das ich meine Zukunft so düster und schwarz sehe, und auch deswegen so nervös bin. Ich habe Ängste, die ich alleine nicht überwinden kann. Die sitzen in mir so tief drin, so daß ich schon wieder Angst habe, diese Ängste nie zu überwinden, um endlich wieder mehr Selbstbewußtsein und auch Selbstwertgefühl aufzubauen.
@ Sommersprosse: Hast Du Psychologie studiert oder so ?? Denn Du kennst Dich echt sehr gut aus. Daumen von mir mal ganz nach oben. Hab schon sehr viele Beiträge von dir gelesen, und war jedesmal erstaunt, wie du das ganze auf den Punkt gebracht hast.
ZitatHauptsache die Arbeit verliere ich nicht, wie es mir dabei geht, und wie ich leide ist ja egal.
ZitatIch weiß auch, mein Freund meint es gut mit mir, und er will auch, das es mir gut geht.
Ja, das kann ich gut nachvollziehen, das kenne ich auch. Meinem Mann habe ich gesagt, dass ich im Moment nicht weiss, ob ich den Job so und in dem Umfang wieder aufnehmen kann. Letztendlich sind das ja auch meine eigenen Ängste. Mein Mann ist ja auch verunsichert und möchte, dass es so wird wie vorher auch. So wird es aber sicher nicht werden, denn jede Krise verändert uns und unser Verhalten. Nur wenn Pläne fehlschlagen, lernen wir, habe ich letztens im Radio gehört.
ZitatDie sitzen in mir so tief drin, so daß ich schon wieder Angst habe, diese Ängste nie zu überwinden, um endlich wieder mehr Selbstbewußtsein und auch Selbstwertgefühl aufzubauen.
Die Sorge habe ich auch, manchmal denke ich: Seit deiner Kindheit hängst du da in solchen Strukturen, und die waren so prägend; wie soll man denn da sich selbst umpolen. Das geht doch wahrscheinlich gar nicht oder nur sehr langsam. ich glaube, das wird und ist bei mir eine Lebensaufgabe.
Dir wünsche ich gute Gespräche in der Tagesklinik. Wann wird es denn losgehen?
Bei mir wird es wahrscheinlich ambulant weitergehen mit einem Intensiv-Depressions-Programm in einer Psychiatrischen Ambulanz. Habe ein wenig Sorge, dass ich dort wieder so massiv an meine Grenzen stosse.
wann es mit der Tagesklinik losgeht, weiß ich noch nicht genau. Ich habe übernächste Woche ein Vorgespräch, und dann werde ich wohl näheres erfahren. Das mich diese Krise jetzt wohl verändern wird, hoffe ich, und habe aber auch Angst davor. Negativ verändern möchte ich mich nicht. Ich stecke im Moment total voll mit irgendwelchen Ängsten. Bin heute vormittag aus dem Supermarkt wieder geflüchtet, weil ich da eine Kollegin von mir gesehen habe. Ich mag meine Kollegin eigentlich ganz gerne, aber ich habe Angst vor Ihren Fragen gehabt, die bestimmt gekommen wären. Ich bin ja jetzt schon 7 Wochen aus dem Betrieb raus, und keiner aus dem Kollegenkreis weiß warum ich krank geschrieben bin. Die können es sich vielleicht denken, aber so richtig konkretes weiß niemand aus dem Betrieb. Ich wünsche Dir auch alles, alles liebe und Gute.
Dem Arbeitgeber braucht man ja davon auch nichts erzählen. In der Tagesklinik wird es sicher auch einen Sozialarbeiter geben, der dir Tipps bzgl. Arbeitgeber geben kann. Bei mir soll jedenfalls ein Modul sich mit "soziale Kompetenz entwickeln" beschäftigen; d.h. man soll über seine Rechte informiert werden und sie einfordern lernen.
das ist auch das was ich brauche. Jemand der mich darauf schult mit meinem Arbeitgeber klar zu kommen. Denn ich habe mich zu einem Menschen entwickelt, der nur noch Ja zu allem sagt. Mein Arbeitgeber hat meine Stunden Woche um 3 Stunden pro Woche angehoben ohne Lohn-Freizeitausgleich, weiterhin wurden mir Überstunden gestrichen mit der Begründung, ich hätte die ja gar nicht gemacht. Ich habe zu all dem aus lauter Angst nichts mehr gesagt. Dann wurde mir nahe gelegt, es wäre sowieso besser, wenn ich mir nach etwas anderem umsehe, und das nach 14 Jahren Betriebszugehörigkeit Da ist noch soviel mehr im Betrieb passiert, aber das alles jetzt hier aufzuschreiben, sprengt den Rahmen. Hab mir die ganzen Vorfälle für den Psychologen aufgeschrieben. 6 DinA4 Seiten sind es mittlerweile.
Gut, dass Du das alles schon mal aufgeschrieben hast. Sonst hätte ich versucht Dich dazu zu ermuntern, das jetzt zu tun.
***************************************** Bedenke stets, dass alles vergänglich ist, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Leid nicht zu traurig sein. (Sokrates, 469-399 v. Chr.)
den Tipp mit dem aufschreiben kann ich auch an allen anderen weiter geben. Man vergisst oder verdrängt zu oft wichtiges. Und deswegen habe ich mir alles was passiert ist aufgeschrieben, abgespeichert, ausgedruckt. Denn es geht um mich, und ich möchte etwas in die Hand haben.