zu *unserer* vorgeschichte: mein exfreund ist depressiv seid ich ihn kenne, auch in seiner familie sind depressionen bekannt (mutter). die tendenzen gehen teilweise sogar in die bipolare richtung. das wurde aber von professioneller seite bisher nicht untersucht.
wir sind mitlerweile über 1 jahr getrennt. trotzdem verstehen wir uns noch ausgezeichnet. ich würde ihn als einen meiner besten freunde bezeichnen.
vor etwa 3 monaten waren seine depressionen, ich mag schon sagen endlich, so schlimm, dass er in eine klinik gegangen ist. zu den depressionen nimmt er drogen, um sie überhaupt zu ertragen. deswegen kam er direkt auf eine entzugsstation, von der er nach 2 wochen wieder entlassen und nach hause geschickt wurde(weil er keinen körperlichen entzug hatte). ja ihr lest richtig...seine depressionen wurden garnicht erst behandelt.
ihm wurde citalopram in die handgedrückt und das wars.
lange rede kurzer sinn...die depresionen waren schnell wieder da, der griff zum joint blieb nicht lange aus (seit dem entzug gottseidank das einzige was er nimmt)
jetzt aktuell ist er an einem punkt wo seine depressionen immer schlimmer werden. kiffen tut er oft 2-3 mal täglich und selbst dann gehts ihm noch schlecht. hat er nichts zum kiffen betäubt er sich mit alkohol. vor einigen tagen war ich völlig erschrocken. schon mittags hat er sich betrunken obwohl er noch zur arbeit musste.
ich weiss nicht was ich noch machen soll. wir wohnen mitlerweile fast 600km auseinander. ich hör ihm zu, frage immer wieder wie es ihm geht und meist erzählt er es mir ehrlich. dieses vertrauen möchte ich auf keinen fall aufs spiel setzen..aber ich kann auch nicht mehr zusehen wie er sich selbst zerstört.
das er eigentlich in eine klinik muss weiss er, aber er sagt selbst die angst davor ist noch zu groß ( er hat angst vor krankenhäusern, die schlechte erfahrung beim letzten aufenthalt, ansgt vor dem was er aufgeben müsste etc). einen ambulanten therapeuten hat er bisher nicht, er tut auch nichts dafür einen zu finden. in der (sucht)ambulanz der klinik war er nur einmal um neue medikamente zu bekommen und um hilfe zu beten. man riet ihm zu einer stationärn aufnahme und setzte das citaopram auf 40mg hoch..aber auch das ist jetzt 1,5 monate her
sein leben besteht im moment aus zu hause verkriechen und exzess, einen normalen alltag erkenne ich kaum noch. auch wenn er im moment noch täglich zur arbeit geht.
wenn er garnichts zum kiffen hat wird es ganz schlimm, dann fällt er so tief in sein loch das er äussert angst zu haben sich irgendwann was anzutun, dann will er auch in ne klinik, aber sowie er wieder was hat siegt wieder die angst.
in seinem umfeld hat er sogut wie keine leute die für ihn da sind, er spielt ihnen den gut gelaunten fröhlichen vor, der er eigentlich kaum noch ist. bei seinem Kh aufenthalt hat er die erfahrung gemacht das fast garkeiner seiner freunde mehr da war. jetzt sucht er zwar wieder den kontakt, aber er weiss eigentlich dass sie genausoschnell wieder weg sein werden. aber er ist einsam und klammert sich an diese positive zuneigung ( vorallem wenn es um frauen geht)
wir haben die abmachung, dass wenn er mir irgendwann sagt er tut sich was an und es klingt glaubhaft, dass ich ihm notarzt etc auf den hals hetze, er weiss das er mir vertrauen kann, dass ich für ihn durchs feuer gehe.
aber verdammt, was soll ich machen um ihm zu helfen???
Redest du von mir? ne "spass" beiseite. Aber ich kenne seine Situation nur zu gut... (ich denke die anderen hier werden mir sehr recht geben das das alles sehr nach mir klingt)
wenn du magst schau mal in meinen beiträgen einmal im "drogen bereich" und dann im "wie gehts mir heute" wirst du etwas finden.... Mir ist klar dein freund und ich können nicht die gleiche art haben da wir beide indivuen sind aber ich denke da sind viele parallelen.
Schau mal rein und lese etwas. Vielleicht hilfen dir meine texte deinen freund zu verstehen.
hm..das merkwürdige ist ja, dass ich ihn verstehe. zumindest habe ich eine ahnung davon wie er sich fühlt, weil er sich ja mitlerweile öffnet und ehrlich zu mir ist.
das schwierigere ist für mich das ich an eine grenze gestossen bin wo ich nicht mehr weiss wie ich ihm helfen kann ohne ihn unter druck zu setzen
aber ich werde die tage mal in ruhe lesen was deine erfahrungen und gedanken dazu sind. von meinem umfeld kommt oft nur..der nimmt drogen..wenn er das lässt hat er keine depris mehr..lass ihn halt fallen..und solche *helfenden* aussagen...
Angel, fallen lassen wäre sich das Schlechteste, aber du kannst nur jemandem helfen, der sich auch helfen lässt. Der Großteil muss von ihm selbst kommen sonst gehst DU dabei kaputt.
Mir stellt sich die Frage, ob er sich um sich selbst genauso sehr Gedanken macht wie du über ihn nachdenkst.
Du schreibst ihr seid inzwischen viele km entfernt. Das heißt, du weißt das was dich beschäftigt aus dem was er dich wissen lässt. Dann besteht die Gefahr, dass du das was er fühlt als objektive Tatsache nimmst.
Korrigier mich, wenn ich da was missverstanden habe.
wir haben trotz der entfernung noch ein ziemlich engen kontakt, wenn wir *reden* sehen wir uns eigentlich auch immer über webcam, daher kann ich auch seine gefühlslage einschätzen.
ich weiss das das was er empfinden nicht der realität entspricht, objektiv gesehen ist er nicht einsam, objektiv gesehen ist sein leben nicht scheisse, objektiv gesehen helfen ihm die drogen nicht, sie täuschen ihm nur was vor...ABER subjektiv gesehen ist es für ihn so und das ist das problem
was nutzt mir und seinem umfeld das zu wissen das ihn seine gefühle einen streich spielen wenn es für ihn real ist
Solange er seine Drogen nicht kappt, wirds nichts mit einer Besserung, sondern das Gegenteil ist der Fall, er rauscht auch mit deinem Fallschirm ungebremst in die Tiefe, und du selbst läufst Gefahr, dass er dich mitreisst. Er sollte dringend in eine Entzugsklinik! Alles andere ergibt nur Scheisse... Und den grössten Teil muss er selber packen, die Krücken bewegen sich nicht von alleine.
WILL er sich denn überhaupt helfen lassen? Ist sein Leidensdruck noch nicht so groß, dass er jeden Strohhalm greift und hat er evtl. die Angst, dass er alle Gewohnheiten z.B. Kiffen zwingend lassen muss?
Nimmt er denn Vorschläge an, setzt sie um oder versucht es wenigstens?
Ich habe so den Eindruck, dass du da eine Verantwortung schultern willst, die du nicht tragen kannst. Du willst ihn nicht unter Druck setzen, aber ohne Druck geht es anscheinend auch nicht.
Tüfeli, da war er doch schon und seine Suchtproblematik wurde dort nicht ernst genommen, weil er keine körperlichen Entzugserscheinungen hatte (siehe oben). Anscheinend muss man erst schwerste Schäden erleiden, um dort Hilfe zu bekommen.
Ich sehe das allerdings auch so: Er muss selber davon weg wollen, sonst hat alles andere keinen Sinn. Es gibt auch Kliniken, die auf Suchtproblematik und Depression spezialisiert sind, wo man auch eine Therapie machen kann ohne bereits Alkoholiker zu sein. Dazu bräuchte er einen Termin bei einem Psychologen (PsychaterIn/NeuroloIn), der ihn dorthin überweisen könnte.
***************************************** Bedenke stets, dass alles vergänglich ist, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Leid nicht zu traurig sein. (Sokrates, 469-399 v. Chr.)
er weiss das er in eine klinik müsste, aber noch ist die angst zu groß bzw wohl der leidensdruck zu gering.
wobei er immer wieder tage hat wo er soweit ist den schritt zu gehen, er hat es ja schonmal gemacht. leider waren die erfahrungen für ihn so negativ, dass er das nicht wieder will.
mit dem kiffen aufhören, wär sein geringstes problem, er kifft erst seit er wieder so akut depressiv ist so viel, davor war es nur ab und an mal. den entzug sitzt er auf einer arschbacke ab, hat er schon..sein problem sind die depressionen
ich weiss nicht in wie weit das verständlich ist...das kiffen hilft ihm subjektiv gesehen. dadurch wird sein leidensdruck gedämpft, die gedanken routieren nicht mehr so stark...genau kann ich es nicht erklären..aber es wird leichter für ihn. ojektiv ist das was anderes, klar..da lügen ihn die drogen nur einen zustand vor der so nicht ist
Zitat von Thomas Ich sehe das allerdings auch so: Er muss selber davon weg wollen, sonst hat alles andere keinen Sinn. Es gibt auch Kliniken, die auf Suchtproblematik und Depression spezialisiert sind, wo man auch eine Therapie machen kann ohne bereits Alkoholiker zu sein. Dazu bräuchte er einen Termin bei einem Psychologen (PsychaterIn/NeuroloIn), der ihn dorthin überweisen könnte.
danke für die info..bisher wusste ich nur das es kliniken bzw stationen gibt die entweder auf sucht oder depression spezialisiert sind. und da fällt er ja leider aus dem raster. solang er kifft nimmt ihn kaum eine depressionsstation auf und wenn die ärzte merken er ist nicht wirklich süchtig, können die ihre therapien nicht ansetzen
kannst du mir sagen wo wir adressen von diesen kliniken finden? kann da auch en hausarzt hinüberweisen?
Suchtproblematik und Depressionen hängen ja sehr oft eng beieinander und können nicht klar voneinander getrennt werden. Ein hoher Anteil der Patienten auf psychotherapeutischen Stationen hat auch mit Süchten zu kämpfen. Deshalb müssen die Mitarbeiter dort auch Erfahrungen in diesem Bereich haben. In manchen Kliniken vielleicht mehr, auf anderen weniger - jenachdem wie das Profil des Hauses ist.
Sicherlich kann jemand der z.B. schwer alkoholabhängig ist nicht eine Psychotherapie machen. Dazu muss erst mal ein Entzug gemacht werden. Die Therapien in den Entzugsstationen und zur Behandlung von Depressionen ähneln sich jedoch auch sehr. In einer psychotherapeutischen Station wird in Einzel- und Gruppengesprächen aber wahrscheinlich schon etwas tiefer gegangen. Ich kann Dir da leider aber keine konkrete Klinik oder Station nennen. Dazu müsste ich jetzt auch lange im Internet recherchieren. Gestern war ich auf der Seite vom Uniklinikum in Freiburg und die hatten sehr viele spezifische Stationen für verschiedene psychische Erkrankungen. Aber da gibt es sicher auch noch viele andere. Ich vermute allerdings, dass die Suchtproblematik bei Deinem Freund nicht so sehr im Vordergrund steht, sondern hauptsächlich die Depression. Er benutzt das Kiffen sozusagen als Medikament. Es gibt jedoch auch andere Medikamente, die besser helfen, weniger Nebenwirkungen haben und nicht so ungesund sind. Ich weiß auch nicht, ob ein Hausarzt so eine Überweisung veranlassen kann. Es wäre aber sowieso besser einen Psychiater/Neurologen aufzusuchen. Die kennen dann auch verschiedene Adressen bzw. haben da mehr Erfahrungen in diesem Bereich.
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meines wissens darf ein hausarzt in die psychiatrie einweisen, zuminest kenne ich welche die das getan haben.
auf den hausarzt würde ich in seinem fall deswegen bauen, da er diese schritte aus dem impuls raus macht das es ihm akut richtig schlecht geht. wenn er dann erst mehrere wochen womöglich auf einen termin warten soll demotiviert ihn das und er wird diesen termin auch nicht wahrnehmen.
ZitatIch vermute allerdings, dass die Suchtproblematik bei Deinem Freund nicht so sehr im Vordergrund steht, sondern hauptsächlich die Depression. Er benutzt das Kiffen sozusagen als Medikament.
Ich glaube Tüfeli, Klunze und Sili haben das auch verstanden. Es ist nur ein gefährliches Spiel und hilft nicht wirklich weiter.
Er muss ja nicht erst warten, bis es ihm schlecht geht, um einen Termin zu machen. Das kann er auch heute schon tun. Es muss einem auch nicht gerade akut schlecht gehen, damit man eine stationäre Psychotherapie machen kann. Das kann auch etwas längerfristig geplant werden.
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ich kenn das nur aus unserem gemeinsamen bekanntenkreis...da hör ich sehr oft die aussage, wenn der seine drogen mal seien lässt gehts ihm auch wieder gut
das man die temrine jetzt machen kann ist mir klar..wenn ich da irgendwas tun müsste wären die auch schon lange gemacht..aber er macht es erst wenn man ihm vom boden kratzen muss quasi
Zitat.da hör ich sehr oft die aussage, wenn der seine drogen mal seien lässt gehts ihm auch wieder gut Wink
Nein, so einfach ist das leider wirklich auch nicht.
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