ich lese Deine Nachricht heute erst. Jetzt muss ich doch mal überlegen, wie es mir am 20.12. ging. Wahrscheinlich müde, wie immer. Da war ich in Berlin. Vormittags zu einem Seminar und nachmittags Weihnachtseinkäufe machen. Die Weihnachtsfeier habe ich schon fast wieder vergessen. Ich bin jetzt auch fast ganz allein im Institut, so dass mich auch niemand mehr drauf anspricht.
Ja, auch wenn mich einige Kollegen dort vielleicht gerne gesehen hätten, so frage ich mich was der Grund dafür ist. Vielleicht wären sie selber lieber gerne zu Hause geblieben und waren neidisch auf meine Entscheidung? Das halte ich gar nicht für so abwegig. Oder sie fühlen sich eben doch durch diese Art von Ablehnung gekränkt. Keiner, der es wirklich gut mit mir meint, kann wirklich wollen, dass ich da blöd rum sitze und gezwungen werde zu lustig zu sein.
Sylvesterfeiern sind noch schlimmer, aber da kann man sich einfacher entziehen.
Wünsche Dir ein paar ruhige und erholsame Weihnachtsfeiertage.
Liebe Grüße,
Thomas
***************************************** Bedenke stets, dass alles vergänglich ist, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Leid nicht zu traurig sein. (Sokrates, 469-399 v. Chr.)
ich kann dich gut verstehen. Solche oder ähnliche Zusammentreffen sind auch ein Graus für mich. Trotzdem bin ich zu den meisten Treffen gegangen, weil ich mich nicht ausschließen und Gerede vermeiden wollte. Aber im Vorfeld habe ich die ganze Zeit nur darüber nachgedacht, wie ich mich aus dieser Verpflichtung wieder herauswinden kann bzw. eine einigermaßen glaubhafte Ausrede finde. Hingegangen bin ich dann meistens doch, weil ich mich i. d. R. an Zusagen halte. So war das Thema die ganze Zeit akut, ich habe immer an den Horror gedacht und konnte es erst abhaken, wenn die Veranstaltung dann endlich "durchgestanden" war.
So will ich das nicht mehr. Letztens fand eine Familienfeier statt, der runde Geburtstag einer Tante. Zum ersten Mal habe ich nicht nach einer Ausrede gesucht, sondern gesagt, wie es ist. Ich fühle mich auf solchen Veranstalten nicht wohl und werde darum nicht hingehen. Es war eine Befreiung!!! Keine Selbstquälerei mehr, keine Verpflichtung, keine Ängste und keine weiteren Gedanken. Abgesagt, abgehakt und vergessen.
Liebe Grüße Blümchen
Die wichtigsten Dinge müssen wir selbst für uns tun.
Dein Text tut mir auch sehr gut. Ich hatte schon überlegt mich dazu zu zwingen wenigstens einmal am Tag in den Sozialraum zu gehen und eine Tasse tee zu trinken oder was zu essen. Aber der Gedanke daran ist mir schon so zuwider, dass ich mich frage, warum ich mir das antun soll. Fast jede Woche sagt unsere Therapeutin in der Gruppentherapie, dass wir gut für uns sorgen sollen. So langsam begreife ich das sogar. Und wenn man sich bei solchen Geselligkeiten nun mal nicht wohl fühlt, dann muss man sich das nicht ständig antun. Sicherlich gibt es da auch einige Zugeständnisse, die ich weiter mache bzw. machen muss: z.B. Weihnachten bei meiner Mutter zu verbringen. Aber umso wichtiger ist es danach wieder gut für sich zu sorgen!
Liebe Grüße,
Thomas
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ich finde es sogar gut, mal neue Wege zu gehen. Die Idee mal außer der Reihe was Nettes für die Kollegen bereitzustellen finde ich, ist eine gute Idee! Als ich mal Obstteller hinstellte, statt die ewigen Kekse und das Süßigkeitengeklumpe waren alle Kollegen begeistert... Ich war auch nur ein paar Minuten im Weihnachtsfeierzimmer (es gab nicht so eine große offizielle Feier, sondern so ein "ungezwungenes Beisammensein" - da fühlte ich mich überhaupt nicht ungezwungen. Ich verstehe langsam, warum du der Frage nachgegangen bist. Eine Gemeinschaft, die ausgrenzt, weil man sich dem Gruppendruck nicht fügt, ist keine tolle Gemeinschaft. Vielleicht ist das auch zu viel erwartet von Berufskollegen...andererseits erwarte ich persönlich schon, dass es möglich sein muss "heute mal nicht" zu sagen. Toll dass du dich diesem Thema gestellt hast! Alles Gute beim Fastenbrechen! Ruth
There is no way to happyness, happyness is the way. The Buddha