Seit September bereits ist mein Partner in der Klinik und es wird und wird nicht besser...dauernd Medikamentenumstellungen..ich weiss das braucht alles seine Zeit aber irgendwann hab ich auch keine Energie mehr..und zudem ach es ist einfach alles viel. Marthe, endlich mal wieder hier
Ja, es ist im Grunde schon länger, dass die Depressionen meines Mannes die ganze Familie beeinflussen. In diesem Jahr war es dann so, dass er erst mit Burn- out zu kämpfen hatte und letztendlich seit August krankgeschrieben ist wegen der Depressionen. Da entschied er sich, (wieder) in die Klinik zu gehen, Wartezeit 6 Wochen. Die Medikamente zu finden, die für ihn passend sind, scheint extrem schwer zu sein, da er entweder völlig überdreht ist oder er am Boden liegt.(Aufgrund einiger weiterer Erkrankungen muss er etliche weitere Medikamente einnehmen). In der Klinik hatte ich um ein Angehörigengespräch gebeten, was nach 4 Wochen dann auch stattfand; die Therapeutin nahm diesen Kontakt jedoch ausschließlich dazu, dass sie Fragen zur Anamnese stellte. Im zweiten Gespräch machte sie mir eindringlich klar, dass die Therapie in der Klinik stattfinde und ich mir für meine Fragen einen eigenen Therapeuten suchen sollte. Ich hatte lediglich vorgebracht, dass ich die Veränderungen, die sich im Laufe der Therapien logischerweiswe ergeben, als Partnerin auch mitbekommen und auch verstehen möchte. Darauf ging die Therapeutin nicht ein. So gehts mir nicht gut und ich versuche mir meinen eigenen Reim auf das zu machen, was ich erlebe. Marthe
der Hinweis, dass Du Dir für Deine Fragen einen eigenen Therapeuten suchen sollst, ist wirklich eine Frechheit. Kaum zu glauben ist das. Hast Du auch mal nach einem Paargespräch gefragt? Vielleicht wäre das mal ganz sinnvoll. Dein Mann wird ja sicherlich auch ab und zu von der Partnerschaft mit Dir erzählen und so kann es für die Therapeutin ja nur ein Riesengewinn an Erkenntnis sein, wenn sie Dich auch mal ein wenig kennen lernt.
Liebe Grüße,
Thomas
***************************************** Bedenke stets, dass alles vergänglich ist, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Leid nicht zu traurig sein. (Sokrates, 469-399 v. Chr.)
Das Angehörigengespräch fand im Rahmen eines Paargespräches statt. Ich finde es auch wichtig, nichts "hinter dem Rücken " meines Mannes zu tun. Das wäre , so denke ich, ein ziemlicher Vertrauensbruch. Ich hatte meinen Mann um Erlaubnis gebeten, auf Station(Pflegemitarbeiter) anrufen zu dürfen, wenn ich nicht weiß, wie ich mich am geeignetsten in einer für mich nicht durchschaubaren Situation verhalten kann. Das fand sie nicht gut, ich solle das dann eben mit einem eigenen Therapeuten klären und sie wäre ja auch noch da. (Allerdings habe ich zu der Frau kein Vertrauen mehr, da sie einen Satz später meinte, für meine Sorgen solle ich mir einen eigenen Therapeuten suchen. ) So wie ich nun mal bin habe ich nichts weiter gemacht. Mein Vertrauen in die Therapie, die mein Mann mit dieser Therapeutin macht, ist gründlich gestört. Natürlich ist die Klinik auch ein Schutzraum. Den möchte ich auch nicht zerstören, wirklich nicht. Besuchen tue ich ihn nicht; ich hole ihn an den Wochenenden ab, wenn es ihm gut genug geht. Ich glaube nicht, dass ich ihn bedränge. Der eigene Druck, den er erlebt, ist schon groß genug. An "höhere Stellen" wende ich mich nicht, da ich die Angst habe , dass sich das negativ auswirken könnte so im Sinne von: die Frau hat nen Kontrollzwang oder so.. Dabei steht auf der Homepage der Klinik in dicken Lettern, dass die Durchführung von Angehörigengesprächen zum Standard gehört.
das ist wirklich eine gute Idee, Sommersprosse. Darauf wäre ich niemals gekommen.
Liebe Grüße,
Thomas
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und nun sitzt mein Mann unten und sieht fern, kam schon mit ner miesen Laune nach Hause und meidet den Kontakt mit mir. Ich habe keine Lust mehr, ständig danach zu forschen was er will, ist ja auch eh falsch..... nächstes Wochenende plane ich jedenfalls anders für mich!!!!!!! Diese Nichtbeachtung ....................... Und wenn ich mich wieder beruhigt habe sag ich mir natürlich..., es ist alles keine Absicht........aber wurmen tut es mich doch!
Denn bei aller Liebe zu Deinem Mann: auch Du selbst bist noch da, hast Deine Bedürfnisse und Deine Gefühle.
Ich stelle es mir sehr schwierig vor, diese Mißachtung zu aktzeptieren. Da kannst Du Dir auch alle vernünftigen Gründe zusammen suchen, aber letztendlich verletzt es Dich.
Und das ist mehr als verständlich.
Wir alle sind nur begrenzt belastbar. Alles beruht auf ein Geben und Nehmen und wenn die Waagschale über lange Zeit nur in die eine Richtung weist, dann wird es einfach schwierig.
Ist hier die Frage, ob Du Dir nicht selbst wirklich Hilfe bei einer Therapeutin suchst, um selbst Unterstützung zu bekommen. Denn auch Du brauchst Hilfe!
die psychische Erkrankung eines Familienmitglieds hat immer auch Auswirkungen auf die ganze Familie. Es ist eine große Belastung für alle. Natürlich unterstellst du deinem Mann keine Absicht, dich zu verletzen, aber du bist auch nur ein Mensch und seine Nichtbeachtung und Distanz tut sicher weh. Ich nehme an, du fühlst dich oft sehr hilflos und unverstanden.
Die Reaktion der Therapeutin finde ich .... ich sag mal vorsichtig "ungeschickt".... Einerseits ist sie Therapeutin deines Mannes und hat somit eine Verschwiegenheitspflicht, andererseits könnte sie dir durchaus etwas Sicherheit geben, indem sie dich über die Krankheit und den Umgang mit dem Erkrankten informiert. Wenn sie sich dazu nicht in der Lage fühlt, wäre es vielleicht wirklich ratsam, dir anderweitig Unterstützung zu suchen. Gibt es vielleicht eine Beratungsstelle in deiner Nähe? Und hast du mal, unabhängig von dem Verhalten der Klinik-Therapeutin, darüber nachgedacht, dich selbst an einen Psychologen zu wenden? Deine Kraftreserven sind auch nicht unbegrenzt und deine Belastbarkeit ist stark beansprucht.
Vielleicht ist der "Rat" der Therapeutin gar nicht so abwegig? Ob es eine psychologische Beratung, ein Wellnesswochenende, Sport oder gute Gespräche mit Freunden sind, was dir gut tut, kannst du wahrscheinlich selbst am besten beurteilen. Hauptsache, du machst auch etwas für dich!!! Denkst du mal darüber nach?
Liebe Grüße Blümchen
Die wichtigsten Dinge müssen wir selbst für uns tun.