Ich denke, Sucht kann eine Zeit lang vielleicht schon ein Weg sein. Hauptsache man bleibt nicht stecken oder läuft in eine Sackgasse.
Wenn man die Sucht bis zur Perfektion auslebt braucht man bloss noch stehen zu bleiben und umkehren ... und schon ist man auf dem richtigen Weg
***************************************** Bedenke stets, dass alles vergänglich ist, dann wirst du im Glück nicht zu fröhlich und im Leid nicht zu traurig sein. (Sokrates, 469-399 v. Chr.)
ZitatIch will ausbrechen aus meinem Leben und suche nach Wegen. Ist Sucht ein Weg?
Du willst ausbrechen? Oh, das kenne ich nur zu gut... Aber ich kenne auch das, was meinen Konflikt dargestellt hat: die Angst vor dem Ausbruch, die Angst vor dem Unberechenbaren, den Rückfall in die Erstarrung.
Ob Sucht ein Weg ist? Sucht ist ein Weg! Die Frage ist nur, wohin dieser Weg führt... Ich behaupte: mit Sicherheit nicht in ein freies, selbstbestimmtes Leben, das vom verantwortungsvollen Umgang mit sich selbst zeugt.
Meiner Meinung nach ist Sucht ein FLUCHTWEG.
Wovor du wegläufst, das ist dir sicher klar. Weißt du auch, wo du hinlaufen möchtest?
Wie soll es da aussehen? Woran würdest du merken, dass du dort angekommen bist, wo du hinmöchtest?
Eine Möglichkeit, dies alles herauszufinden und sich langsam auf den Weg zu machen, kann eine Collage sein, Blümchen. Magst du dir vielleicht ein paar Zeitschriften nehmen, durchblättern und immer wenn dir etwas ins Auge springt (Überschrift, Foto, etc.) das ausschneiden und auf einen ziemlich großen Bogen Papier kleben?
Dann hast du ein Abbild der Dinge/Orte/Menschen vor dir, die dich bewegen, deine Seele berühren. Lass dich überraschen, was es in dir bewegt!
Bei der Suche nach meinem Weg habe ich mir oft genug selbst im Weg gestanden, mich und meine Möglichkeiten viel zu eingeengt gesehen und mich festgebissen an meinen Vorstellungen. Im Moment habe ich gerade das Gefühl, in der richtigen Richtung auf dem Weg zu sein. Und ich merke vor allem, dass die Änderung gar nicht sooo groß sein muss. Dass ich nicht mein ganzes Leben umkrempeln muss. Nur einen Teilbereich, der sich dann aber positiv auf den Rest auswirkt.
Deine Wünsche und Bedürfnisse sind die Orientierung für deinen Weg, Blümchen! Ganz viel Glück und Geduld wünsche ich dir dafür!!!
nein, dafür brauchst du dich nicht zu entschuldigen!!! Sei stolz auf dich, dass du gut für dich gesorgt hast und den Text gelöscht hast.
Das ist die eine Seite.
Die andere Seite ist: kannst du das kleine, hilflose Blümchen in den Arm nehmen, dass einfach mal herausschreiben musste, dass es ausbrechen möchte? Ich wünsche es dir sehr!!!
das bedeutet es. Kontrollverlust und nicht mehr davon loskommen. Ich weiß, wovon ich rede, auch wenn meine Sucht völlig anders aussah. Sucht kann alle möglichen und unmöglichen Formen annehmen. Und sie ist einem nicht immer bewusst, was die Sache noch gefährlicher macht.
nee, für einen eigenen Thread reicht´s nicht. Ich kann da höchstens reagieren. Lesen. Und mich vielleicht beteiligen...
Liebe Blümchen,
ich schließe mich meinen Vorschreiberinnen an - entschuldigen brauchst du dich echt nicht. Hab erst überlegt, ob ich das auch noch in meine Antwort packen soll. Dann erschien mir ein schlichtes "schade" passender... Denn ich denke, dass beim Löschen v.a. dein Kopf für dich gesorgt hat, weniger dein Gefühl. Vielleicht liege ich auch falsch...
Hab gerade noch mal nachgelesen, ich lag falsch, es war ja ganz eindeutig dein Gefühl... Vielleicht sollte ich es anders formulieren: Ich hatte den Eindruck, dass du es selbst ein bisschen schade finden könntest... Irgendwie so was in der Art...
Erst einmal,: ich habe übertrieben mit dem, was ich geschrieben habe und überreagiert, als ich es wieder gelöscht habe. Das liegt daran, dass ich noch nie realistisch einschätzen konnte, was in meinem Inneren abgeht und wie das Außen möglicherweise reagiert. Aber wer kann das schon ....
Sucht ist ein Weg, aber eigentlich keiner, den ich mir für mich vorstellen mag und ist ein Rausch oft noch so verlockend - kurzfristig. Ja, Nada, ich habe auch Suchtpotenzial! Aber ich habe genug andere Probleme. Trotzdem ist es (gefühlt) richtig, dass ich meine Augen nicht vor der Gefahr verschließe - vorbeugend und vernunftbedingt. Ich bin (noch) weit davon entfernt, alkoholabhängig zu sein. Warum also mache ich das überhaupt zum Thema?
Renate, du hast recht, Sucht ist ein Weg, vor unangenehmen Situationen und Gefühlen wegzulaufen. Wenn ich etwas getrunken habe (ehrlich, es ist nicht regelmäßig), kann ich nicht mehr nachdenken, bin nicht mehr aufnahmefähig, alles ist wie in Watte gepackt und angenehm fern. Ja, das hat was ....
ZitatSucht ist ein Weg! Die Frage ist nur, wohin dieser Weg führt... Ich behaupte: mit Sicherheit nicht in ein freies, selbstbestimmtes Leben, das vom verantwortungsvollen Umgang mit sich selbst zeugt.
Ich weiß gar nicht zu beurteilen, ob ich jemals ein selbstbestimmtes Leben geführt habe und demzufolge überhaupt einschätzen kann, was das genau bedeutet. Die Vorstellung, mein Leben selbstverantwortlich in die Hand zu nehmen, macht mir immer noch Angst. Überlegungen, wohin mein Weg gehen soll, überfordern mich. Ich suche trotzdem danach, soweit mir das in meinen Grenzen möglich ist. Ich habe sowohl Verstand als auch einen Dickschädel, was Fluch und Chance zugleich bedeutet. Ich stehe mir auch ständig selbst im Weg. Manchmal brauche ich einfach eine Auszeit ....
Nada, ich verstehe dein "schade", weil ich denke, in dir gibt es ebenfalls widerstreitende Kräfte für und gegen "Vernebelung der (gefühlten und präsentierten) Gegenwart", oder? Ich habe geschrieben:
Zitat Ich bin (noch) weit davon entfernt, alkoholabhängig zu sein.
Wie groß ist dein geschätzter "Abstand"?
Ich weiß nicht, ob ich die richtigen Worte gefunden habe ...
Liebe Grüße Blümchen
Die wichtigsten Dinge müssen wir selbst für uns tun.
ZitatIch bin (noch) weit davon entfernt, alkoholabhängig zu sein. Warum also mache ich das überhaupt zum Thema?
Ich denke deshalb, weil du sehrwohl die Gefahr, in der du dich befindest, erkannt hast.
Liebe Grüße Rita
Unter Stalking (deutsch: Nachstellung) wird im Sprachgebrauch das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder Belästigen einer Person verstanden. Mögliche Motivation oder Ursachen von stalking: Rachsucht, Demütigung, intellektuelle Retadiertheit, Erotomanie, Morbidität, Sadismus.
Zitatch weiß gar nicht zu beurteilen, ob ich jemals ein selbstbestimmtes Leben geführt habe und demzufolge überhaupt einschätzen kann, was das genau bedeutet.
Die Frage ist, ob es das überhaupt gibt? Selbstbestimmung.... Wir sind zu 100% abhängig von dem, was wir erlebt haben und was wir kennen... Ob wir wollen oder nicht... Und dennoch - ich glaube schon, dass es sie gibt... Ich hoffe, dass ich ihr immer mehr Raum geben kann... Aber völlig selbstbestimmt sind wir nie - und das ist besonders schmerzlich, wenn die Bedingungen nicht gut waren/sind.
ZitatWie groß ist dein geschätzter "Abstand"?
Nicht groß... aber er ist da. Kleiner als bei dir (naja, vielleicht auch nicht... ich sehe auch "deine Magersucht"... sie ist/war halt existenzieller... darum anders zu bewerten... viel gravierender eigentlich...) - aber es gibt da meinen Kopf, den ich oft verfluche. Der mir aber, was die Sucht betrifft, vielleicht auch hilft... Und dir vielleicht auch hilft/geholfen hat - trotz allem...