Zitatch bitte darum, sich zu diesem Thema zu äußern
Dann werde ich dir einmal antworten. Ich weiß nicht, ob es dir helfen wird.. Na ja, fang ich mal an.
Bei deiner Fragestellung steht für mich das psychisch Kranker im Vordergrund. Die erste Frage, die sich mir auch ergab, wenn jemand vor dem Suizid steht ist: Will er den Suizid, oder will er ihn eigentlich nicht (aber wegen psy. krank davorstehend) Als zweite wichtige Sache sehe ich immer den Grund. Mittlerweile finde ich es so ätzend wenn kleine Teenie's sich nach einer Trennung die Adern aufschlitzen müssen und groß dramatik spielen (jaja, ich war auch so. Mein armer Finger. ) Man muss die Dinge auf den ganzen Lebenslauf betrachten. So eine Trennung ist da nichts entscheidentes. Der einzig wirkliche Grund ist für mich nur noch eine wirkliche Krankheit geworden, die einen ein näheres Ende sowieso verspricht - ohne jeglicher Hoffnung. Damit holt man sich nur früher den Tod - ohne Qualen. Und die erspart man auch anderen. Vielleicht.
Zum Thema einweisen lassen von Suizidenten habe ich einmal einen Interessanten Text gelesen: hier (dann "Zum Thema Freitod", dann "Die Pflicht zu Leben")
Jeglichen Glauben in den Hintergrund gestellt sollte man vor einem Freitod davon ausgehen, dass nach dem gewählten Tod alles vorbei sein wird. Man muss sich losmachen von Paradiesvorstellungen, Jenseits, neuem Leben, etc. Und sich überlegen, ob man es immer noch will, wenn es keine neue Chance mehr gibt. Ist es einem dann immer noch wert, dieses einzige Leben aufzugeben?
Das waren so meine Gedanken in dieser Richtung. Ob ich es jetzt als Pflicht ansehen würde, jemandem zu helfen, würde ich ja sagen. Das hängt natürlich vom grund ab, aber nur in den seltensten Fällen ist ein Suizid wohl der richtige "Weg".
wenn jemand einen sm ankündigt, dann solltest du unverzüglich handeln - das ist ja klar.
blue - mit einer zwangseinweisung ist das nicht so einfach.....du kannst aber die polizei anrufen - sie werden vor ort handeln und die person möglicherweise zur krisenintervention in die psychiatrie bringen.
Für mich ein schweres thema. Also ich denke wenn er suizid begeht aus einer krankheit herraus. also sagen wir mal aus einer wahnvorstellung auf die idee kommt das er sein leben beenden muss um sagen wir mal das ende der welt zu verhindern dann muss die arme seele davon abgehalten werden. Weil wenn er mit klaren kopf das nochmal entscheiden würde dann würde er sich wohl mit großer wahrscheinlichkeit für das leben entscheiden. Aber wer das ganze leben nur qual und leid erfahren hat und in seinem leben keinen sinn mehr sieht und wer mit klarem kopf sagen kann das er kein interesse an seiner existens mehr hat dann würde ich ihn gehen lassen.
Ich habe ja schon von andre erzählt. Der freund der sich das leben genommen hat. Als er mich mal anrufte bzw seine freundin und sagte sie wollte nun suizid begehen da hab ich noch die polizei angerufen das sie da hinfährt. Der freund war auch etwas sauer auf mich deswegen. Später hat er mich drum gebeten ihm beim sui zu helfen. Ich wollte das aber nicht. Ich wollte ihm nicht seine sachen besorgen mit denen er sich dann umgebracht hätte. Ich hab daher den kontakt etwas schleifen lassen. Ich dachte ich könnte etwas verhindern indem ich es unterlasse ihm dabei zu helfen, irgendwie war mir aber auch klar das wenn er es will davon nicht abgehalten werden kann. Ich hab gehofft er ist alles nur gerede, hab gehofft das er es doch nicht ernst meint. Ich wurde auf dem harten weg eines besseren belehrt. Ich muss heute mit der schuld leben einen freund im stich gelassen zu haben, muss sehr dran knabbern. da stellt sich mir die frage wie würde es mir jetzt gehen wenn ich ihm noch dabei geholfen hätte?
Ich habe mit einem eindeutigen JA geantwortet. In einer psychischen Krisensituation ist der/die Betroffene nicht (mehr) in der Lage, einzuschätzen, dass/ob/wie es Wege aus diesem Zustand gibt. Sämtliche Gedanken sind focussiert auf die Beendigung der aktuellen Qual.
Unter Stalking (deutsch: Nachstellung) wird im Sprachgebrauch das willentliche und wiederholte (beharrliche) Verfolgen oder Belästigen einer Person verstanden. Mögliche Motivation oder Ursachen von stalking: Rachsucht, Demütigung, intellektuelle Retadiertheit, Erotomanie, Morbidität, Sadismus.
Dies ist ein Auszug aus der Römerberg-Rede im Jahre 1978 von Hilde Domin gehalten (wie gesagt, meine Lieblingsdichterin)
>>[...] "öfter als die Schuhe die Länder wechselnd ... wirklich ich lebte in finsteren Zeiten."
Sie sehen, ich spreche davon in der Vergangenheitsform, der Zeit gedenkend, als der, der diese Zeilen schrieb [Anmekung Blue: Bert Brecht], ganz wie auch ich ein Verfolgter war, der diese Zeilen schrieb, und daher im Präsens sprach. "Wirklich", sagte er damals, "Ich lebe in finsteren Zeiten." /"Die wir den Boden bereiten wollten für Freundlichkeit, / konnten selber nicht freundlich sein", vor etwa 40 Jahren sagte er das von sich, und mit gutem Grund. Leichtfertig wird es heute oft als ein Alibi für schnödes Verhalten angeführt. "Ihr aber", redete er uns damals an, uns jetzt lebende, "Ihr aber, wenn es soweit sein wird, / dass der Mensch dem Menschen ein Helfer ist..." Ist es utopisch, dass wir heute und hier damit beginnen, jetzt sofort, jeder von uns? Von Generation zu Generation werden diese Hoffnungen vor uns hergeschoben, und wir nutzen den MOment nicht, die Atempause, die uns gegeben ist. Denn wir leben von Atempause zu Atempause, zwischen einer "finsteren Zeit", die ging und der, die auf uns zurückt, [...]
[...]
Ob es nun heißt: "Recht ist, was arische Menschen für Recht befinden, Unrecht das, was sie verwerfen" (ich zitiere, aus der Doktorarbeit des Hessischen LandesarbeitsgerichtsPräsidenten Joachim aus dem Jahre 1939, die in dem damaligen deutschen Unrechtsstaat gängige Rechtsauffassung), oder, wie bei den "Roten Brigaden", frei nach Lenin: "Moral ist nur, was der Revolution dient", oder, Jahrhunderte früher: "Die Ungläubingen sind nicht mehr als Tiere und haben kein Recht auf Land und Besitz", Sätze, womit die Eroberung der christlichen Imperien begründet wurde, jede Zweiteilung der Menschen in Rechtsgläubige und Vogelkfreie, Untermenschen, Unpersonen, denen die Menschenwürde abgesprochen wird wie ein Paß oder eine Staatsangehörigkeit und die als Freiwild erklärt werden zur rücksichtslosen Nachstellung (wie es in den Jagdgesetzen von Raubzeug und Schädlingen heißt) - als "Ratte" wurde Moro von den Göttinger Neonazis im besten RAF-Stil bezeichnet -, jede solche Zweiteilung ist das Unmenschentum an sich.
Jaspers spricht, in seinen Tagebüchern aus der Nazizeit, von der "Menschenblindheit" derer, die damals "im Tor zu einer neuen WElt" zu stehen glaubten. Von Kampf und Auseinandersetzung verlangt er, im Gegensatz hierzu, dass "Menschen als Menschen immer noch verbunden seien durch ein Übergreifendes, daher immer in allem Kampf noch von der Möglichekti zehren, sich am Ende treffen, wieder treffen zu können". Ein Humanum, das heutze und hier, wo viele den andern nur noch als "Charaktermaske" in den Blick bekommen, akut gefährdet ist.
"Nicht müde werden sondern dem Wunder leise wie einem Vogel die Hand hinhalten"
Das "Wunder", ein im Lichte der Vernunft - um es mit Spinoza zu sagen - mögliches Wunder, für das hier Bereitschaft verlangt wird, besteht für mich darin, nicht im Stich zu lassen. Sich nicht und andere nicht [von Blue: Schriftartänderung] Undf nicht im Stich gelassen zu werden. Das ist die Mindest-Utopie, ohne die es sich nicht lohnt, Mensch zu sein.<< Hilde Domin, in:"Aber die Hoffnung" Frankfurt am Main: Fischer Verlag, 1993 (Neuausgabe)
Hoffe, ich habe nicht wieder zu viel Geschrieben... Blue
There is no way to happyness, happyness is the way. The Buddha
weil ich immer in Frage gestellt werde, deswegen berufe ich mich auf Leute mit einwandfreiem Leumund, die nicht als psychisch krank eingschätzt werden. Aber (jetzt vorerst letztes Zitat)
Wer wegen einiger Ereignisse den Verstand nicht verliert, hat keinen zu verlieren...
frei nach Kurtchen T
There is no way to happyness, happyness is the way. The Buddha
Warum lässt du es zu, immer in Frage gestellt zu werden?
Vielleicht überforderst du die Menschen einfach, wenn du zitierst. Noch boshafter formuliert, du flüchtest dich in jede Menge Zitate einer längst vergangener Zeit.
Den Philosophen vergangener Zeiten würde wohl die Spucke wegbleiben, würden sie heute und jetzt leben...
Danke, dass du Hilde Domin und Bert Brecht für Philosophen hälst, sind sie ja auch, aber eben nicht hauptberuflich. So wie wir auch nicht!
Gute Frage, warum ich mich immer in Frage stellen lasse. Brauche etwas für die Antwort.
Meine Freundin hat mir verziehen, dass ich zweimal die Polizei gerufen habe, sie meinte, ich hätte es wirklich so interpretieren können.
Sie lag im Bett mit Borreliose und konnte sich nicht bewegen. Es geht ihr wieder so gut, dass sie ihre Mutter besuchen kann. Eigentlich muss sie in eine Klinik, aber bei der letzten Klinik hat sie sich geweigert, hinzugehen, weil sie sie nur auf ihre psychischen Probleme, nicht aber auf ihre körperlichen Probleme mit der körperlichen Versteifung angesprochen haben. Verdrehte Welt. Mir geht es besser, seit ich meine Freundin am Telefon hatte und ihre Stimme wieder fester ist.
Und Tüfeli: Es lohnt sich, meine Zitate zu lesen, sie sind für mich gültig, könnte ich so schön schreiben wie die Hilde, würde ich es. Kann jedes einzelne ihrer Worte unterschreiben und einige von olle Berties... Blue
There is no way to happyness, happyness is the way. The Buddha
jeden Tag ein neues Kalenderblatt... lesen und zwischen durch darüber nachdenken! Das konnte mein Vater, mehr brauchte er nicht, er war ja so sehr gläubig! Gott wirds schon richten. Hat bei ihm wunderbar funktioniert, die Bibel lag auf seinem Nachttisch. So "einfach" war sein Seelenleben. Und sonst hatte er ein sehr hartes Leben, wir waren neun Kinder! Aber er konnte zwischendurch sehr emotional glücklich sein.
Allerdings lebte er in einer Zeit, in welcher einem die Reizüberflutung der heutigen Zeit nicht den Atem raubte um den Fluss aufwärts zu schwimmen...